Nachschlagen im Lexikon

Hier einige Aufgaben, deren Lösung mit Scans aus dem Lexikon Gemoll illustriert werden. Folgende Formen sollen mit dem Lexikon erschlossen werden:

ἥλων, ὤμοσεν, γνῶναι, ἱκόμην, ἤρου, ἐρόμενοι

ἥλων

Man kann immer mal direkt unter dem Wort nachschauen. Das hat in diesem Fall Erfolg:

Wir finden ἧλων (übrigens ein Akzentfehler im Lexikon, es müsste eigentlich ἥλων heißen!), und das Lexikon gibt uns dazu ἁλίσκομαι als zugrundeliegende Präsensform an. Dieses Wort kann man dann nachschlagen.

ὤμοσεν

Manchmal schlägt es indes fehl, unter dem Wort nachzuschauen:


Dann muss man sich die Form genauer anschauen. An der Endung lässt sich unschwer erkennen, dass es sich bei ὤμοσεν um ein Verbum handeln muss. Außerdem deutet die Endung -σεν auf die 3. P. Sg. des schwachen Aorists (vgl. ἐπαίδευσεν), wozu gut das Omega passt, ein gedehnter Vokal im Anlaut, der ein ➝ temporales Augment sein dürfte. Also schaut man unter ὀμ- nach. Hier findet man:

Da es sich um ein unbekanntes Wort handelt und der genaue Präsensstamm folglich unbekannt ist, bleibt nur übrig, alle Verben der Wörter, die auf ὀμ- beginnen, durchzusehen, ob sich unter ihnen eines befindet, dessen Aorist ὤμοσα lautet. Hierbei stößt man dann auf ὄμνυμι.

An sich könnte ich angesichts des Stammauslauts σ auch auf einen T-Stock der Verba muta schließen. Dies führt aber in diesem Fall auf einen Holzweg – leider.

γνῶναι

Direkt unter dem Wort findet man nichts. Aber häufig wird unter der Wurzel des Worts darauf verwiesen, wo man weiter nachschlagen soll. So ist es hier mit der Wurzel γνῶ:


Der Verweis geht also auf γιγνώσκω, bei dem ich dann Folgendes finde:


Sie deutlich zu sehen ist, findet sich im Anschluss an die Bedeutungen eine ausgedehnte Übersicht über die Stammformen. Hier findet man indes nicht das gesuchte γνῶναι direkt. Es braucht also immer noch Griechischkenntnisse, um die Form genau zu bestimmen